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Elegie 1          

2020

180 cm x 300 cm

Elegie 2     

2020

180 cm x 300 cm

Können Struktur und intuitive Kreativität nebeneinander bestehen? Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle. Und an der Antwort scheitere. Denn nie habe ich das Gefühl, dass es nur eine Antwort auf diese Frage geben kann. Wie in Elegie 1 scheint der kreative Kosmos zu sehr zu dominieren. Diesen loszulassen oder zu öffnen, um Platz zu schaffen für eine konservative Struktur des Denkens scheint unvorstellbar, selbst wenn dies ein unbedingter Teil des Ausgleiches sein sollte. So bleibt zwar die Freiheit im kreativen Schaffen, doch stets das Streben nach Struktur. Doch es ist auch dieser Konflikt, der zur Auseinandersetzung mit eben diesen beiden Seiten führt, selbst wenn die Ordnung im chaotischen von Emotionen geleiteten Kreativkonsens im Ganzen nie die Führung übernehmen kann, solange nicht der Wille da ist, die organische Farbenvielfalt einzutauschen gegen gerade Linien, Ruhe und Vorhersehbarkeit. Die Sehnsucht danach bleibt, eine diffuse utopische Vorstellung, wie es sein würde, wenn...eine nicht enden wollende Elegie (Klagelied.)

 

Als Gegenüberstellung lebt auch das Streben nach ebendiesem Chaos in der vorgezeichneten Struktur. Fast überstrahlend sind daher die Farben, die ich für Elegie 2 gewählt habe. Damit hebe ich hervor, wie sehr so eine Sehnsucht nach vermeintlichem Loslassen blenden kann und hemmt, solchen farbenfrohen Nuancen an Spontaneität, Kreativität und Heiterkeit zu erlauben,  die konservativen Strukturen zu durchdringen, aufzuweichen, neu zu formatieren. Und wieder bleibt eine Sehnsucht nach etwas schwer fassbarem.

 

Elegie 1 & 2 sind meine bisher größten Bilder, um dieser grundlegenden immer wiederkehrenden Konfliktbewältigung den Raum zu bieten, den sie verdient.

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